Smartphones erfreuen sich derzeit bei Verbrauchern rund um den Globus hoher Beliebtheit. Sie erschließen neue Nutzergruppen. Sie verfügen in einigen Bereichen bereits über eine vergleichbare Ausstattung wie Kameras, bieten aber darüber hinaus den direkten und einfachen Zugang zum Internet. In China, so Marion Knoche, Global Director Imaging bei GfK Retail and Technology, sind sie teilweise Konkurrenzprodukte zu preisgünstigen Kompaktkameras. Auf das Geschäft mit den hochwertigen SLR- und Systemkompaktkameras haben sie jedoch keinen Einfluss. Ähnliche Situationen zeichnen sich auch in anderen Ländern Asiens und dem pazifischen Raum ab. In Europa hingegen sind Smartphones derzeit überaus gefragt, aber auch der Gesamtmarkt für Digitalkameras verzeichnete ein Plus von vier Prozent in den ersten neun Monaten des Jahres. Insgesamt lagen hier die Anteile der verkauften Kameras mit Wechselobjektiv niedriger als in Asien und im Pazifikraum.
Der Vergleich zwischen Digitalkameras und Mobiltelefonen (inklusive Smartphones) zeigt klar die jeweiligen Stärken. So war im Zeitraum zwischen Januar und September jede fünfte verkaufte Digitalkamera weltweit ein Gerät mit 16 Megapixeln. Bei Mobiltelefonen ist das Segment bis fünf Megapixel noch am stärksten gefragt. Der Anteil der Mobiltelefone mit mehr als fünf Megapixel liegt bislang nur bei drei Prozent. Im Gegensatz dazu liegen Mobiltelefone, vor allem Smartphones, vorne, was die Bereiche Konnektivität und Bedienung über Touchscreen betreffen. Mit WiFi-Technologie waren in den ersten neun Monaten weltweit erst zehn Prozent der Digitalkameras ausgestattet, aber 24 Prozent der verkauften Mobiltelefone und sogar 87 Prozent der Smartphones. Ein ähnliches Verhältnis ist im Bereich Touchscreen zu beobachten. Während jedes dritte Mobiltelefon über diese komfortable Steuerungsmöglichkeit verfügt, besitzt momentan nur jede zehnte Fotokamera dieses Feature. Zunehmend wird auch die GPS-Funktion bei Smartphones zum Standard. Bei Digitalkameras spielt dieses Feature noch eine untergeordnete Rolle, obwohl es die Voraussetzung für die Geocodierung von Fotos ist. Marion Knoche ist sich sicher, dass der Boom der digitalen Alleskönner auch die Fotobranche beeinflussen wird. Vor allem im Hinblick auf die Nachfrage hinsichtlich der technischen Ausstattung und der Strukturen der Preisklassen.
Der Imaging Summit 2011 wird alle zwei Jahre gemeinsam von GfK Retail and Technology sowie den photokina-Veranstaltern - Koelnmesse und Photoindustrie-Verband - durchgeführt. Er gilt als Kick-off-Veranstaltung für das kommende photokina-Jahr, bei der sich Vertreter aus Industrie und Handel über internationale Entwicklungen und Trends im Bereich Foto und Imaging informieren und austauschen.